| Unsere HandwerkDurch die Flucht der Hugenotten aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts, kam die Zunft der Handschuhmacher auch nach Deutschland. Viele, noch heute verwendete Fachbegriffe lassen sich auf die französische Sprache zurückführen – depsieren, fentieren, alongieren, etc.
Die Herstellung eines Lederhandschuhs erfordert nicht nur seine Zeit (bis ca. 4 Stunden ehe der kompletteHerstellungsprozess durchlaufen ist) sondern auch handwerkliches Können und Geschick. Im Gegensatz zu Schuhleder und Leder für Bekleidung oder Kleinlederwaren, ist das Handschuhleder dehnbar (der Fachmann spricht von zügigem Leder), damit der Handschuhmacher nur soviel Leder einarbeiten kann, wie für den perfekten Sitz der Handschuhe erforderlich ist. Dies geschieht beim Depsieren der Lederfelle. Hier wird das Fell mit dem Zollstock (franz. Zoll) Vermessen und in Banden geschnitten. Aus diesen Banden werden mit Größenschablonen die Handschuhe und Daumen herausgearbeitet, wobei der Handschuhmacher darauf achten muß, dass er in die Breite (traver) des Handschuhs nur soviel Leder einarbeitet damit der Handschuh noch einen perfekten Sitz hat und die Länge des Handschuhs (allong) sich nicht mehr verändert.
Nach diesem Arbeitsgang werden die Handschuhe zum Paar gedoppelt und auf dem passenden Eisenkaliber ausgestanzt (Fentieren). Der gleiche Vorgang wiederholt sich mit den Daumen. Um das Leder perfekt auszunützen werden die Schichtel (Fourcettes) soweit als möglich aus den Abfallresten des Leders herausgearbeitet und mit der Schere zugeschnitten.
Nach dem Zuschnitt werden die noch ungenähten Handschuhe mit den gewünschten Mustern Versehen, in Folge mit den Schichteln eingelegt und der Näherin übergeben. Die klassischen Nahtformen sind hierbei die Steppnaht (Zeitaufwand ca. 3/4 Std ) oder die Handnaht (Zeitaufwand ca.
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